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Therapie mit Pferden


Alltag im Pferdestall. Ein Mann betritt die Pferdebox, um sie auszumisten. Das Pferd legt die Ohren an, wird unruhig und will diesen Mann nicht in seiner Box dulden. Ein Mädchen putzt ein auf dem Putzplatz angebundenes Pferd und wird scheinbar ohne Grund gezwickt. Eine sehr bedrückt wirkende Frau steht vor einem Pferd, das sich nach einiger Zeit zu der Frau hinab beugt und sie freundlich anstubst. Zufall? Wunschdenken? Nein, sondern das Resultat, wenn Erkenntnisse aus der Psychotherapie und aus dem natürlichen sozialen Verhalten der Pferde zu einer in der Praxis anwendbaren Methode zusammengefügt werden.

Es begeistert mich zu erleben, wie selbst Menschen, die in Beziehungen eher verschlossen und vorsichtig sind, sich wohlfühlen und öffnen, während sie mit Pferden arbeiten. Meine Klienten lernen, sich selbst besser zu erkennen, indem sie am Verhalten des Pferdes ihre eigene Wirkung in einer Beziehung ablesen. Ein Pferd spürt die Stimmungslage eines Menschen intuitiv; ob jemand angespannt ist, traurig, gelassen, ängstlich oder aggressiv, weiß es in wenigen Sekunden. Es reagiert auf und spiegelt das menschliche Verhalten. So haben Klienten im Pferd ein ehrliches Gegenüber, das sie reflektiert. Der Klient kann seine Art zu leben hinterfragen und verändern, indem er z.B. mit Hilfe des Pferdes übt, eine Beziehung mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen aufzubauen. Für Pferde ist es auch selbstverständlich, Grenzen zu setzen und die anderer Pferde zu akzeptieren – für viele Menschen hingegen nicht. Auch hier ist das Pferd ein ehrlicher, geduldiger und kompetenter Lehrer.